Teezeremonie in der Türkei

Bild: Biotiva, Shutterstock

Reisen, Türkei & Çaydanlik

Die geografische Lage der Türkei

Die Türkei ist eine Nation vieler Kontraste mit einer faszinierenden Geschichte und unzähligen kulturellen Gedenkstätten. Die Türkei gilt oftmals als Land, das durch seine geografische Lage den Osten mit dem Westen verbindet. Tatsächlich wird Istanbul, die ehemalige Hauptstadt des Landes, vom Bosporus geteilt. Die Wasserstraße bildet die Grenze, die die Stadt trennt und die Hälfte von Istanbul in Europa und die andere Hälfte in Asien platziert.

Was hat es mit türkischem Kaffee auf sich und wie kam der Tee ins Spiel?

Türkischer Kaffee ist weltbekannt und trotzdem ist der Teekonsum in den letzten 100 Jahren stetig gestiegen. Der Grund ist in der Geschichte des Landes verankert. Es ist wenig bekannt, dass bereits vom 7. bis zum 10. Jahrhundert v. Chr. der erste Tee von den mongolischen Tatar:innen in die Türkei mitgebracht worden ist. Als das Osmanische Reich nach dem ersten Weltkrieg zerfiel, verlor die Türkei die Herrschaft über die wichtigsten Kaffee produzieren Provinzen in den süd-östlichen Territorien. Infolgedessen wurde der Konsum von Kaffee für den Durchschnittsbürger:in zu teuer. Um den Teeverbrauch bekannter zu machen, setzte sich sogar der Gründer der Türkischen Republik Mustafa Kemal Atatürk für den Erhalt und den Aufbau der Teekultur ein. Dieses Getränk, das immer mit der westlichen Welt verbunden wurde, passte gut zu Atatürks Zielen das Land dem Westen näher zu bringen. Die Türkei begegnete dem Tee mit offenen Armen. Damit war ein Meilenstein gesetzt und die Liebe der Nation zum Tee begann. Mittlerweile ist es Leidenschaft, die bis heute andauert.

Die Anfänge der Teeproduktion und wo sie heute steht

Die Teeproduktion entwickelte sich ab 1930, als man sich entschloss, schwarzen Tee in der Nähe von Rize anzubauen. Dort herrschte ein mildes feuchtes Klima und ein äußerst fruchtbarer Boden. Im Jahr 1947 wurde dann offiziell die erste Teefabrik in Rize eröffnet. Heute reichen die Teeanbaugebiete vom nördlichen Küstenstreifen am schwarzen Meer bis zur georgischen Grenze.

Da die Türkei in etwa 6 - 10 Prozent des weltweiten Tees produzieren, gilt sie als eines der weltweit fünf führenden Anbauländer für Tee. Interessant ist, dass der Großteil der produzierten Menge im Inland konsumiert wird. Außer ihrem Schwarzen Tee lieben die Einheimischen Wildrosen - und Lindenblütentee. Nicht zu vergessen ist der Salbeitee, der entlang der Mittelmeerküste allgemein bekannt und beliebt ist. Tee wird in der Türkei zudem nur in der Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang getrunken.

Du willst mehr zu der Entstehung des Eistees in den USA erfahren, dann klicke Dich gerne rein:

Bild: Shutterstock, Biotiva

Teeritual

Das Aufbrühen des Tees unterscheidet sich von den westlichen Ländern und ist in der Türkei ein besonderes Ritual. Die Türken bereiten ihren Tee in einer doppelt gestapelten Kanne vor, die sie Çaydanlik oder Semaver nennen. Teeblätter werden in der oberen kleineren Teekanne eingeweicht. In der unteren größeren Teekanne kocht Wasser. Nach etwa 15 Minuten ist Türkischer Tee trinkbereit. Diese Art des Teekochen erlaubt es, den Tee in verschiedenen Stärken anzubieten. Liebhabern des starken Teegenusses, wird der Tee direkt aus der oberen Kanne eingegossen. Dieser sehr dunkle Tee ist koyu,dem folgt tavşan kani (Kaninchen Blut) und açik. Wer die etwas leichtere Variante des Tees bevorzugt, verdünnt diesen mit heißem Wasser aus der unteren Teekanne.

Türkischer Tee wird in kleinen tulpenförmigen Gläsern serviert, die man ince bellis nennt. Diese haben einen hervorstehenden Rand, an dem man das Teeglas mit Daumen und Zeigefinger hält. So verbrennt man sich die Finger nicht am traditionell sehr heiß angebotenen Tee. Es wird so viel Tee getrunken, dass allein in der Türkei 400 Millionen Teegläser pro Jahr verkauft werden!

Konversation ohne Tee ist wie eine Nacht ohne Mond -

Volksspruch aus Sivas,Türkei   

    

Tee ist mehr als nur ein Getränk, Tee ist eine Lebenseinstellung

Reise in die Türkei, finden Sie um den Bosporus und in den verwinkelten Straßen Istanbuls überall sogenannte Teegärten (Çay Bahceşi), in welchen sich Freunde und Familien treffen, den Kindern beim Spielen zusehen und täglich Neuigkeiten austauschen. Im Gegensatz dazu findet man selbst im kleinsten Dorf türkische Teehäuser, in denen man nur selten eine Frau zu Gesicht bekommt. Die Teezeremonie ist allen Geschlechtern zugänglich, doch traditionell sind es meist Männer, die in diesem Rahmen beieinander sitzen, sich stundenlang unterhalten oder Brettspiele, wie Backgammon spielen und dabei an ihrem Tee nippen.


Egal ob in Büros, Geschäften, Cafes, Restaurants, Märkten, Basaren oder zu Hause, überall wird Tee als ein Zeichen der türkischen Gastfreundschaft angeboten. Teetrinken gehört zum Lebensstil der Türken und ist ein wichtiger Bestandteil ihrer nationalen Kultur. Und nicht nur das: das Aufbrühen des Tees ist ein kulturelles Ritual. So sind Arbeitgeber gesetzlich dazu verpflichtet, ihren Mitarbeitern mindestens zwei Teepausen innerhalb ihrer Arbeitszeit zu erlauben. Sitte ist es, jedem Neuankömmling oder Gast ein Glas Tee anzubieten - abzulehnen gilt als unhöflich.


Tee hat einen besonderen Platz im Herzen der Türken und verbindet alle sozialen Schichten miteinander. Der Tee ist eine Art des Lebensstils, der soziales Miteinander fördert und als ein Zeichen der Gastfreundschaft gesehen wird. Wenn Tee auch einen besonderen Platz in Ihrem Herzen hat, scheuen Sie sich nicht von unseren Tees zu kosten. Eine Auswahl finden Sie hier: 

Pfefferminztee
Darjeeling Tee Frist Flush No1
Darjeeling Tee Orange
vor [time] Minuten, aus [location]
Du hast dich erfolgreich angemeldet!
Diese E-Mail wurde registriert