Für jede Jahreszeit: So trocknest du Kräuter richtig

Der Frühling lockt nicht nur die Menschen aus ihren Wohnungen in die heimischen Gärten, sondern lässt auch verschiedenste (Wild-)Kräuter aus der Erde sprießen. Diese Schätze der Natur enthalten viele reichhaltige und gesunde Wirkstoffe. Doch was, wenn es so viele sind, dass man sie nicht auf einmal verarbeiten kann? Dann bietet es sich an, die Kräuter für die Verwendung in kälteren Monaten zu trocknen. Wie das geht, zeigen wir dir hier!

Bevor es ans Trocknen geht, müssen zwei Dinge beachtet werden: die richtige Ernte und das Säubern von Kräutern. Kräuter entfalten ihr volles Aroma bereits vor der Blütephase, daher pflücke sie am Besten kurz davor. Ernte die Kräuter am Besten nach ein paar regenfreien Tagen, damit die Pflanze schneller trocknen kann.

Beim Putzen der Kräuter empfiehlt es sich auf ausgiebiges Waschen zu verzichten, tupfe die Kräuter höchstens vorsichtig mit Wasser ab. Besser ist es jedoch, wenn du die Kräuter leicht schüttelst, um sie von Unreinheiten, wie Staub oder Erde zu befreien.

Ein beliebtes Mittel ist es, sie zu trocknen. Dabei sind Kräutersorten wie Thymian und Rosmarin am einfachsten zu verarbeiten, da sie relativ wenig Flüssigkeit enthalten. Jedoch eignen sich grundsätzlich fast alle Kräuter für diese Verarbeitung, wie zum Beispiel Lavendel, Oregano, Majoran, Salbei, Thymian, Rosmarin, Kamille, Waldmeister oder Herzgespann. Bei Borretsch und Kresse raten wir von der Trocknung ab.

Die Lufttrocknung ist eine sehr schonende Maßnahme. Binde hierfür die Kräuter mit einem Gummi oder Garn zu Bündeln. Hänge diese anschließend kopfüber an einem trockenen, warmen, windgeschützten und schattigen bzw. dunklen Raum auf. Je nach Kräutern und enthaltenem Wasseranteil dauert die Trocknung zirka ein bis zwei Wochen. Nun kann man die getrockneten Kräuter in luftdichten und blickdichten Gefäßen aufbewahren.

Lege die Kräuter auf Küchenpapier aus und backe diese bei 20 - 40 Grad Celsius im Backofen. Wenn die Blätter beim Berühren leicht rascheln, sind sie fertig getrocknet. Bewahre sie ebenfalls in luftdichten Behältern auf.

Wenn nur wenig Platz zur längeren Trocknung vorhanden ist und ein schnelles Ergebnis erreicht werden soll, bietet sich der Dörrautomat an. Der Dörrautomat funktioniert ähnlich wie der Backofen, geht dabei aber etwas schonender vor. Die Temperaturen betragen hierbei zwischen 30 und 50 Grad.

Die getrockneten Kräuter kannst du nun nach Belieben zerkleinern. Danach empfehlen wir dir, diese in luftdichten, dunklen Gläsern zu lagern. So halten sie sich bis zu einem Jahr und können für Tees, Kräutermischungen oder als Duftsäckchen verwendet werden. Probiere es doch gerne mal aus und mische deinen nächsten Kräutertee mit den selbst getrockneten Kräutern. Und welches Gebäck passt so gut zu Tee, wie der Kuchen zum Kaffee? Wie wäre es mit selbst gemachten Haferflocken Bananen Keksen oder Fruchthäppchen mit Hagebutten?

Grundsätzlich sind frische Kräuter gesünder als Getrocknete. Denn mit der Zeit verlieren getrocknete Kräuter zum Teil ihre ätherischen Öle. Um dies zu verhindern ist es umso wichtiger, dass die frisch getrockneten Kräuter luftdicht und lichtgeschützt gelagert werden. Frische Kräuter besitzen auch ein stärkeres Aroma, verderben jedoch schnell.

Tipp: Man kann die gesunden Kräuter auch einfach waschen und in einem Behälter einfrieren, so bleiben gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe enthalten und man kann sie direkt im heißen Kochtopf auftauen.

💐 Du hast bereits Kräuter getrocknet? Dann kannst du uns sehr gerne ein Foto von deinem Kräuter-Potpourri schicken. Wir würden uns riesig darüber freuen! Entweder per E-Mail oder über unseren Facebook oder Instagram-Kanal. Du möchtest keine Wildkräuter sammeln, sondern lieber das eigens angebauten Kräuter pflücken, dann sieh dir gerne unseren Artikel zum Thema Kräuteranbau auf dem Balkon an.